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Werkcharakter

Ablingers Werk gliedert sich in mehrere parallele Zyklen. Neben einer Reihe rein instrumentaler Stücke bis zu 25 Spielern (Der Regen, das Glas, das Lachen, 1994) beschäftigte ihn bereits seit 1980 eine Werkreihe mit dem Titel Weiss/weisslich (bislang 36 Teile). Charakteristisch für die Stücke des Zyklus ist, dass sie sich nicht auf eine bestimmte Verfahrensweise festlegen lassen, obwohl manche Teile fast an musikalische "Ready-mades" erinnern, bei denen der Komponist neben der Auswahl der musikalischen Situationen auf jede weitere Bearbeitung verzichtet. Einige der sogenannten "Hinweisstücke" bestehen sogar lediglich aus ihrem Titel (z. B. Weiss/weisslich 9a: Windweg: Gehen, und den Wind hören; Weiss/weisslich 19: Hand hinters Ohr halten/wegnehmen). Die Komposition von Eintonstücken zu Beginn der 1990er Jahre (z.B. anfangen(:aufhören), 1991, oder Ohne Titel/14 Instrumentalisten, 1992) führte ihn zum entgegengesetzten Extrem: dem Experimentieren mit der Gleichzeitigkeit aller Töne, die sich im weißen Rauschen manifestiert (Zyklus Instrumente und Rauschen (seit 1995)). Zur selben Zeit begann er mit seiner Reihe Quadraturen. Für Quadraturen IV ("Selbstportrait mit Berlin") (1995-98) wurden verschiedene Mikrofonaufnahmen von Stadtlärm spektral analysiert und - gleichsam grob gerastert - auf Instrumente rückübertragen: der Ensembleklang verhält sich zur "Wirklichkeit" der zugrundeliegenden Aufnahmen als grober Raster, "Musik" und "Wirklichkeit" werden aufeinander bezogen, prinzipiell vergleichbar. Im Zyklus Instrumente und ElektroAkustisch Ortsbezogene Verdichtung (IEAOV) versucht Ablinger, am jeweiligen Ort der Aufführung neu instrumentale Klänge elektroakustisch so weit zu verdichten, dass eine Rausch-Fläche entsteht, die die Zeit in den Augenblick gleichsam "hochklappt". Die Zeit zum "Alles Immer" zu verdichten (schon seit seinen frühesten Werken eine Eigenart vieler Kompositionen Ablingers) mag zwar von visuellen Vorstellungen inspiriert sein. Dennoch will Ablingers Musik nichts außerhalb ihrer selbst repräsentieren oder symbolisieren, sondern sich selbst als schlicht Seiendes zeigen: "Die Klänge sind da, um zu hören ( - nicht um gehört zu werden. Das ist etwas anderes). Und das Hören ist da, um aufzuhören. Mehr weiß ich auch nicht."

Seit 2001 erscheinen vielteilige Serien-Stücke (z.B. Voices and Piano) oder mehrgliedrige Netzwerke, in denen verschiedene musikalische Gattungen, Topoi, Besetzungen miteinander kombiniert sind, z.B. ein Hinweis und ein Instrumentaltrio (Hotel Deutsches Haus), oder eine Installation, ein Elektronik- und ein Orchesterstück (Altar). Vor allem in den beiden Komplexen "Stadtoper Graz" und "Landschaftsoper Ulrichsberg" enstehen vielschichtige Organismen, die über Gattungsgrenzen hinweg, und von Fragen nach Methode und Stil unabhängig, den Hörer zum Hauptakteur erheben, und gleichsam über das Hörbare - und auch das Unhörbare miteinbeziehend - die selbstbehauptete Erfahrbarkeit von Welt herausfordern. (Gerald Resch)




work strategies

His works include Sehen und Hören (1994-2003), a series of abstract photographs that Ablinger refers to as "Music Without Sounds," Parker Notch (2010) for solo instrument and noise, in which an instrumentalist plays a blisteringly fast transcription of a Charlie Parker solo which is completely obliterated by a thick, dense stream of noise occupying the rest of the audio spectrum, rendering the instrumentalist's sounds more or less inaudible; and Weiss/Weisslich 36, Kopfhörer (1999), in which the listener dons headphones that have a microphone attached, through which she hears what the microphone picks up in real time (as Ablinger writes, "The same is not the same. There is a difference. At least the difference between just being here and: listening. That difference is the piece." In the various Sitzen Und Hören or Stühle pieces, rows of chairs are set up in various indoor and outdoor locales around the world, in which 'not the sound, but the listening is the piece.' The Landschaftsoper Ulrichsberg [Landscape Opera] (2009) in seven acts, Act 1 of which consists of planting rows of trees "according to acoustic criterias [sic] as, e.g., colour and intensity of noise, version"; or Quadraturen III ('Wirklichkeit'), in which various recordings (of speech, street noise, etc.) are transcribed and reproduced with surprising verisimilitude through a computer-controlled player piano. (Aaron Cassidy)


robust

Peter Ablinger's music is extraordinarily robust: switch it to whatever instrument or combination of instruments you like and it still sounds absolutely purposeful and absolutely him. Cage mastered that trick too. (Tim Rutherford-Johnson)




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